Premiere am 19.3.2009
Kann und darf man das Böse darstellen? Dieser und anderen Fragen gehen drei Schauspieler vor Beginn einer Podiumsdiskussion nach, zu der sie eingeladen wurden, weil sie Figuren der jüngeren deutschen Geschichte gespielt haben: Franz Prächtl und Peter Söst feierten unlängst im Film große Erfolge als Hitler-Darsteller, Ulli Lerch gab den Goebbels. Was zunächst als harmloses Geplänkel unter Kollegen beginnt, wird schnell zu einer Grundsatzdebatte über das Thema Schauspielkunst und Theater überhaupt. Mehr noch: Ein unfreiwillig komischer Glaubenskrieg im Jargon der Kunstschaffenden entbrennt, der um essentielle Fragen des Theaterbetriebs kreist. Regietheater oder Werktreue? Wie frei ist die Kunst? Inwieweit muss man im Theater auf fremde Kulturen Rücksicht nehmen? Darf man beispielsweise auf der Bühne Seiten aus dem Koran reißen? Verharmlost man Hitler eher, wenn man ihn als Mensch zeigt, oder indem man aus ihm eine abstrakte Kunstfigur macht?Theresia Walsers Schauspiel „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ gibt auf amüsante Weise einen Einblick in das Theaterleben mit all seinen vermeintlichen Helden und menschlichen Eitelkeiten.
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