Die Ratte – RLT Neuss

Premiere am 13.12.2009
Die eine ist bissig, die andere harmoniesüchtig. Die eine penibel, die andere chaotisch. Eine ist kinderlos und die andere schwanger. Maria und Isabell. Kleine Schwester, große Schwester.

Isabell und ihr Mann Richard besuchen Maria und deren Mann Nick in New York. Richard ahnt Querelen und plädiert für ein Hotelzimmer. Nein, sie wohnen bei Maria. Für den Notfall, falls die Situation unerträglich wird, ist das Codewort ‚Wildschwein‘ verabredet.

Maria hat einen minutiösen Freizeitplan für die Gäste aufgestellt. Doch dann sprühen die Funken zwischen den Schwestern, Sticheleien und Boshaftigkeiten, Unterstellungen und Provokationen. Ihre hart verteidigten Lebensträume erweisen sich als angreifbar und brüchig. Die Männer stehen hilflos daneben, und obwohl sie bloß helfen wollen, machen sie alles nur noch schlimmer. Aus dem Anrufbeantworter schallt der Telefonterror der Mutter. Und durchs Badezimmer flitzt eine Ratte.
SOS.
Als Richard dezent vom ‚Wildschwein‘ spricht, wird klar: jetzt geht es erst richtig los!

„Schnell und pointensicher hat Regisseur Thorsten Duit die Komödie am Rheinischen Landestheater inszeniert und damit dem alten Jahr bei der ausverkauften Premiere an Silvester einen beschwingten Abgang verschafft. Mit einem wunderbaren Schauspieler-Quartett für vier abgedrehte Menschen, die sich das Erwachsensein nur wie ein Mäntelchen umgehängt haben. In bester Screwball-Manier werfen sich Linda Riebau (Isabell) und Katharina Dalichau (Maria) in ihre Rollen. Und Stefan Dieckmann (Richard) und Rainer Scharenberg (Nick) sind nicht nur Sekundanten, sondern eigenständige Figuren.“

„Alle finden sie für die grotesken Situationen das richtige Maß, so dass eine Szene wie die Beerdigung der gebratenen Wachteln im Mülleimer so skurril wie anrührend wirkt: Isabell, die ausgebildete, aber erfolglose Schauspielerin besteht darauf, ein Gebet von Gretchen aus dem „Faust“ zu sprechen und steigert sich in eine theatralische Darstellung hinein, die zu Recht Szenenapplaus bekommt.“
(Neuß-Grevenbroicher Zeitung – 02.01.2010)

„Linda Riebau und Katharina Dalichau fechten einen Familienstreit aus, der von Sticheleien bis zu schlagkräftigen Auseinandersetzungen reicht. Dieses ausgeglichene Psycho-Duell macht das Stück sehenswert, da es beiden Schauspielerinnen gelingt, glaubhaft die Bandbreite an Spannungen zu verkörpern, die einer solchen Beziehung zugrunde liegen: Zuneigung und Hass, Verletzlichkeit und Egoismus, Selbstüberschätzung und Manipulationsdrang.“
(Westdeutsche Zeitung – 02.01.2010)

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