Premiere: 2.6.2007
Deutsche Erstaufführung der Theaterfassung von Wolfgang Kohlhaases „Sommer vorm Balkon“ nach dem Film von Andreas Dresen
Nike und Katrin wohnen im gleichen Haus. Nike hat einen Balkon. Der wird jeden Abend zum Ort, an dem die Wünsche, die Träume und der Duft des Rotweins in den Himmel steigen. Denn so rosig ist das Leben sonst nicht. Katrin läuft sich die Hacken ab nach einem Job. Die kesse Nike pflegt alte Leute. Sie mag ihre Arbeit, aber ihr fehlt der Mann, der öfter als nur einmal mit ihr frühstückt. Ronald heißt das Erdbeben, das eines Tages in ihr Leben platzt. Er ist Truckerfahrer mit markigen Sprüchen und eigenwilligen Ansichten über Frauen. Nike ist glücklich. Katrins Leben ist gerade eine Kette von Tiefschlägen. Nike kriegt davon nicht viel mit. Abends sitzt jetzt Ronald auf ihrem Balkon. Am Ende ist es immer noch Sommer und der Mond scheint unverschämt. Auf Nikes Balkon sitzt jetzt wieder Katrin. Ronald gibt es nicht mehr. Dafür Wünsche, Träume und Rotwein.
Andreas Dresens Film ‚Sommer vorm Balkon‘ bescherte den Kinobesuchern mitten im Winter 2006 einen herzerwärmenden Vorgeschmack auf die sommerliche Leichtigkeit des Seins. Die Presse lobte das ’sensationelle Drehbuch‘ und bescheinigte dem Autor, ihm sei eine ‚witzig-charmante Komödie der Extraklasse‘ gelungen. Schon vor dem Kinostart hatte die Jury des Internationalen Filmfestivals San Sebastian Wolfgang Kohlhaase den Preis für das beste Drehbuch zugesprochen. Kohlhaase ist Spezialist für lakonische Dialoge, die mitunter von einer verblüffenden Absurdität sind, wie sie nur das Leben schreibt. Mit ‚Sommer vorm Balkon‘ ist ihm eine lebenspralle Geschichte geglückt, die soziale Genauigkeit, Herzlichkeit und trockenen Witz verbindet.
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