Premiere: 26.Februar 2009
Ein Skandal! Noch sind die Blumen auf dem Grab des Königs von Dänemark nicht verwelkt, da heiratet seine Witwe, Königin Gertrud, erneut – und zwar niemand anderen als den Bruder ihres verstorbenen Ehemannes! Kein Wunder, dass ihr Sohn Hamlet an den Hochzeitsfeierlichkeiten eher widerwillig teilnimmt. Als ihm dann noch auf geheimnisvolle Art und Weise zu Ohren kommt, der verhasste Onkel habe seinen Vater ermordet, sinnt Hamlet auf Rache: Sein Stiefvater soll sterben. Rasend vor Wut und auf der Schwelle zum wirklichen Wahnsinn tötet Hamlet versehentlich Polonius, Ophelias Vater. Nun wird der Rächer selber zum Gejagten. In einem letzten Amoklauf versucht Hamlet, seine Welt endgültig zu zerstören…
Bühne & Kostüme: Michael S. Kraus
Frederik Leberle als Hamlet zeigt alle tiefen Gefühle, ohne sich darin zu baden. Ralf Beckord ist ein überaus energischer Geist des Vaters, ein echter Machtmensch, der sogar nach dem Tod bereit ist, seinen Sohn seinen Rachegelüsten zu opfem. Adrian Linke und Floriane Kleinpaß geben das Geschwisterpaar Laertes und Ophelia zunächst als unbeschwert tobendes Upper-Class-Geschwisterpaar, wandeln sich rasch und nachvollziehbar zum Rächer und zur wahnsinnig Liebenden. Einer der anrührendsten Momente der Aufführung: Ophelias Suizid. Der Theaterabend lässt die vielschichtige Geschichte schillern. Das Publikum spendet langen Applaus, mit vielen Bravo-Rufen und Getrampel.
(Westdeutsche Zeitung, 28. September 2009 – Kritik zur Premiere in Mönchengladbach)
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